CDU Stadtverband Rödermark

Zurück als Partei der Bürgermeister

Den Wahlsieg bei der Bürgermeisterwahl vom Sonntag in Rödermark darf der hauptamtliche Erste Stadtrat Jörg Rotter (CDU) als großen persönlichen Erfolg verbuchen.
Mit seinem unangefochtenen Sieg honorierten die Wähler seine langjährige kommunalpolitische Arbeit. Rotters Aussage, es sei für ihn eine Ehre und große Aufgabe, seine Heimatstadt mitzugestalten, bewertete eine klare Mehrheit als glaubwürdig und unterstützenswert.

Am 30. Juni endet Rotters Amtszeit als Erster Stadtrat; am 1. Juli wird er Nachfolger von Bürgermeister Roland Kern (Andere Liste/Die Grünen). Damit steht eine weitere Personalentscheidung bevor: Die Stadtverordneten müssen die Stelle des hauptamtlichen Ersten Stadtrats ausschreiben und neu besetzen. Die CDU stellt 15 der 39 Stadtverordneten. Zehn Mandate entfallen auf die Andere Liste/Die Grünen. Beide arbeiten schon seit 2011 in einer Koalition zusammen. Die SPD hat sechs Stadtverordnete. FDP und Freie Wähler Rödermark kommen auf jeweils vier.

Nach Rotters Wahlsieg dürfte die Andere Liste/Die Grünen Ansprüche anmelden, künftig den Ersten Stadtrat zu stellen. Kern sprach am Wahlabend von „einer Logik in diese Richtung“: Schließlich seien rund 80 Prozent der Stimmen auf Kandidaten der Koalition entfallen. Namen von in Frage kommenden Personen sind noch nicht zu hören. Die unterlegene Bürgermeisterkandidatin Andrea Schülner, die auch Vorsitzende der Anderen Liste/Die Grünen in Rödermark ist, wird zum Kreis potentieller Bewerber zu zählen sein. Sie hat sich nach eigenen Worten allerdings noch keine Gedanken darüber gemacht.

Angesichts von Rotters klarem Wahlsieg hat auch die Kreis-CDU zum ersten Mal seit September 2016 bei einer Bürgermeisterwahl wieder Grund zur Freude: Damals setzte sich Alexander Böhn (CDU) in Hainburg gegen zwei Konkurrenten durch. Böhn ist derzeit der einzige CDU-Bürgermeister im Kreis; dazu kommt der Neu-Isenburger Bürgermeister Herbert Hunkel (parteilos), der 2015 von der Union nominiert wurde.

Seit der Gebietsreform 1977 ist die CDU stärkste politische Kraft im Kreis. Bei den zurückliegenden Bundestags- und Landtagswahlen gewann sie alle Direktmandate. Früher stellte die Partei neun der 13 Bürgermeister im Kreis. Doch bei Bürgermeisterwahlen zeigte die Union in den vergangenen Jahren deutliche Schwächen, selbst sicher geglaubte Wahlsiege blieben in etlichen Kommunen aus. Manchmal trat überhaupt kein CDU-Bewerber an, womit die Partei die Wahl von vorn herein verlorengab. Mit Rotters Erfolg meldet sich die CDU im Kreis auch als Bürgermeister-Partei zurück.